Emilia gehört nicht wirklich zum Polizeidepartement und irgendwie scheint sie doch auf ihre eigene Art und Weise dazuzugehören. Sie ist nach der Schule dort und macht ihre Hausaufgaben, kocht zwischendurch Kaffee für die Männer und oft spricht sie auch mit den Frauen oder Jugendlichen, wenn sie im Revier warten müssen. Nur mit ihrem Bruder spricht sie kaum bis gar nicht. Allgemein wirkt sie eher in sich gekehrt, auch wenn sie sehr gehorsam ist, doch sie hat Liam nicht verziehen, dass er einfach gegangen ist und sie alleine gelassen hat, dass er nicht da war, als ihre Mum starb. Sie fühlt sich im Stich gelassen, alleine gelassen und sie hat Angst ihm wieder zu vertrauen, nur um dann vielleicht wieder miterleben zu müssen, dass er geht, wenn sie ihm zu viel wird. Doch auf der anderen Seite kommt sie auch freiwillig ins Department, damit sie in seiner Nähe sein kann, wo sie sich sicherer fühlt als alleine. Die drei Jahre im Waisenheim haben bei ihr Spuren hinterlassen, ebenso auch der Verlust ihrer Mutter. Der Sheriff duldet ihre Anwesenheit, denn er hat gemerkt, dass sie ein Händchen dafür hat, Leute zu beruhigen, egal wie aufgebracht oder verängstigt sie vorher waren. Das hat jedoch einen Grund, denn wie ihr Bruder, ist auch sie übernatürlich. Sie ist eine Nephilim und das sind ihre Kräfte. Sie spricht nicht darüber, auch nicht mit Liam, obwohl sie weiß, dass auch er kein Mensch ist, so fürchtet sie doch, dass er sie deswegen anders ansieht oder glaubt, dass er nur DESWEGEN zu Hause ist. Im Grunde vollkommen verdrehte Gedanken, die sich klären lassen könnten, wenn sie mit ihm darüber sprechen würde. Doch all das verschließt sie in sich.

Lucas ist ein kompletter Neuling. Er ist nicht nur neu im Department, sondern auch neu in die Stadt dazugezogen. Das ist vermutlich auch einer der Hauptgründe, weswegen er skeptisch beobachtet und angeschaut wird. Sie können ihn nicht einschätzen, daher trauen sie Lucas auch erst mal nichts weiter zu. Wozu sich die Mühe machen? Die meisten verschwinden doch eh wieder, weil sie mit dem Leben hier nicht zurechtkommen. Lucas erzählt auch kaum etwas über sich selber, er ist aufgeschlossen anderen gegenüber und auch freundlich, aber generell ist es eher eine freundliche Distanz, sodass er private Details komplett außen vor lässt. Doch Lucas ist nicht ganz so ohne wie man am Anfang glauben mag, da er sich doch sehr zurückhält. Er stammt sogar gebürtig aus Port Saintsbury und ist im Reservat aufgewachsen unter den Ureinwohnern. In der Stadt sah man ihn nie, da er immer im Reservat blieb und erst mit 18 Jahren nach Kanada ging, um seine Ausbildung zu machen. Er hat von seinem Stamm das Kämpfen gelernt und er ist stärker und erfahrener als er aussieht, nur würde seine Herkunft auch den Verdacht erwecken, dass er womöglich ebenfalls anders wäre, daher hält er sich bedeckt, denn er ist in der Stadt um das Treiben rund um Shuttermoore zu beobachten und er will denen, die dort unten "gefangen" sind helfen. Er weiß nur noch nicht, wie.